Ausbildung

Das ist bei Dana ein sehr  - sagen wir – langwieriges Kapitel ;-). Leider musste sie in ihrem früheren Leben durch die Jäger-Hölle gehen. Stromimpulse und tägliches verprügeln mit einer Weidenrute gehörten damals zu ihrem Alltag. Demnach hat meine Dumpfbacke eine für sie halbwegs sichere Strategie entwickelt um den Strafreizen, so gut wie möglich, aus dem Weg zu gehen. „Sitz“ hat scheinbar immer funktioniert, um sich der Gewalt zu entziehen. Also hatte ich anfangs einen Hund, der sich, sobald man ihn ansprach, hinsetzte. Sie fungierte ausschließlich als Befehlsempfänger. Traute sich kaum eine Handlung zu setzen, ohne, dass sie ein Kommando dafür bekam. Selbst zum fressen benötigte sie eine Aufforderung meinerseits. „Denken“ war offenbar verboten! Und genau DAS gestaltet das Arbeiten mit ihr immer noch zu einer unendlich mühsamen Geschichte. Sie hat eine riesengroße Blockade in ihrem Hundehirn, die es echt schwierig macht ihr etwas Neues beizubringen. So haben wir für die Grundstellung ein ganzes Jahr gebraucht, der Agility-Slalom war erst nach 2 Jahren erlernt, usw.
Das Clickern war anfangs gar nicht möglich. Ich verclickerte mehrere große Haufen Wurst – ohne Erfolg. Ein Jahr später, im Zuge eines Obedienceseminars mit Mary Ray, begriff sie plötzlich was es mit dem Clicker so auf sich hat! Ich freute mich unglaublich, weil ich nun auf diese Art ihre kaum vorhandene Kreativität fördern kann und will.
Auch wenn der Lernprozess bei neuen Dingen wahnsinnig lange dauert und es mich manches Mal viele Nerven kostet, muss ich sagen, dass es sowohl für sie als auch für mich dafür umso schöner ist, wenn sie es dann irgendwann kapiert hat. Man lernt auf diese Weise die kleinen Dinge sehr zu schätzen. ;-)

Wenn Dana mal den Sinn einer Übung verstanden hat, dann führt sie diese Aufgabe zu 99,9% sicher und in beinahe allen Lebenslagen aus. Auch diese Eigenschaft schätze ich sehr an ihr!

Ein sehr wichtiger Faktor in der Ausbildung von Dana war und ist der Ball! Sie war schon als sie zu mir kam ein richtiger Ball-Junkie. Viele Leute verteufeln das Ballspielen und andere Beutespiele, da dadurch nachweislich(!) der Stresspegel der Hunde ins unermessliche steigt. Doch mein Blondie ist da etwas anders! Der Ball gab ihr sehr viel Sicherheit – sie behandelte ihn quasi wie einen Schnuller, der ihr viel Sicherheit in unterschiedlichen Situationen gab. (Selbst bei den Waldspaziergängen konnte ich sie so immer wieder von den Rehen ablenken.) Inzwischen braucht sie den Ball nicht mehr so oft, allerdings ist das beim Arbeiten ihre Jackpot-Belohnung, wenn sie etwas besonders gut gemacht hat.

Für die nächste Zeit habe ich mir noch die BGH 3 als Ziel gesetzt, sowie die weitere Teilnahme an dem einen oder anderen Agilityturnier in der Oldie-Klasse. Längerfristig streben wir aber – ebenso wie mit Lotti - die verdiente „Pension“ an. Dana darf sich dann auf lange Spaziergänge und Toben mit anderen Hunden beschränken – sie wird es mir danken ;-)



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